vhw Mitteilungen

Bei den vhw Mitteilungen handelt es sich um die Verbandszeitschrift des  vhw. Das Inhaltsverzeichnis und den einleitenden Artikel „Auf ein Wort“  finden Sie in den folgenden Links.

Sonstige Ereignisse und Aktivitäten

Zurückliegende Aktivitäten, Ereignisse oder Inhaltsverzeichnisse der vhw Mitteilungen finden Sie im

Positionspapier des vhw zur Lehrverpflichtung des wissenschaftlichen Personals beim Bund und in den Bundesländern

2024: Hier finden Sie die Zusammenfassung des vhw Positionspapiers. Das vollständige Positionspapier können Sie hier abrufen.

Der Verband Hochschule und Wissenschaft fordert,

  • dass die Regellehrverpflichtung für Professuren an Hochschulen für angewandte Wissenschaften in allen Bundesländern und beim Bund auf höchstens 16 Semesterwochenstunden beschränkt wird,
  • dass die Kultusministerkonferenz eine einheitliche Empfehlung der jährlichen Vorlesungszeit in ihre Empfehlungen zur Lehrverpflichtung sowohl für Universitäten als auch für Hochschulen für angewandte Wissenschaften aufnimmt,
  • dass die Gesetzgeber bei künftigen Festlegungen der Lehrverpflichtung an Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften eine multidisziplinäre Untersuchung der Arbeitsbelastung an Hochschulen beider Typen vorausgehen lassen,
  • dass das Lehrpersonal seine Lehrverpflichtung im Rahmen eines Zeitkontos erfüllen kann, bei dem Überschreitungen nicht verfallen und auch zum Ende des Dienstverhältnisses ausgeglichen werden können,
  • dass die Lehrverpflichtung einer Lehrperson länderübergreifend und auch beim Bund entsprechend ermäßigt wird, wenn diese, z. B. wegen der Besonderheiten ihres Fachgebiets oder eines Überangebots an Lehrveranstaltungen, ihre Lehrverpflichtung nicht ausschöpfen kann und auch innerhalb der darauffolgenden Studienjahre kein Ausgleich herbeigeführt werden kann,
  • dass der Mehraufwand für die erstmalige Erstellung einer Lehrveranstaltung bei der Anrechnung auf die Lehrverpflichtung berücksichtigt wird und
  • dass Lehrpersonen an Hochschulen länderübergreifend und auch beim Bund so eingesetzt werden, dass ihre Belastung 24 Lehrveranstaltungsstunden bzw. Lehrstunden in der Woche und 6 Lehrveranstaltungsstunden am Tag nicht übersteigt.

30. Sitzung des vhw-Bundesvorstands in Würzburg

27. und 28. September 2024: Der Bericht des geschäftsführenden Bundesvorstands bezog sich auf die bisherigen Vorbereitungen der zu Jahresbeginn (TVöD) und im Herbst (TV-L) 2025 stattfindenden Einkommensrunden für den öffentlichen Dienst sowie eine Stellungnahme des vhw bezüglich einer Verfassungsbeschwerde gegen das Thüringer Hochschulgesetz gegenüber dem Bundesverfassungsgericht. Im Rahmen der berufspolitischen Sachthemen wurde das in der 29. Bundesvorstandssitzung in Hamburg auf den Weg gebrachte und von einer vom Bundesvorstand eingesetzten Arbeitsgruppe erstellte Positionspapier zur Lehrverpflichtung des wissenschaftlichen Personals beim Bund und in den Bundesländern verabschiedet. Darüber hinaus wurden die bisherigen Rückmeldungen aus den politischen Entscheidungsgremien zu den ebenfalls in Hamburg beschlossenen Anfragen in Bezug auf mögliche Entsprechungen zum Entgelttransparenzgesetz in den Bundesländern ausgewertet und das weitere diesbezügliche Vorgehen abgestimmt. Ferner wurde entschieden, dass sich künftig eine beauftragte Person für die besonderen Belange der Seniorinnen und Senioren im vhw einsetzt. Deren Bestellung aus dem Kreis der Mitglieder des vhw ist für die 31. Sitzung des vhw-Bundesvorstands vorgesehen.

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Die Mitglieder des Bundesvorstands vor dem Hintergrund der Festung Marienberg in Würzburg

Fachtagung des dbb in Köln: „Arbeitszeit neu gedacht“

25. Juni 2024: In Köln fand die Fachtagung des dbb zum Thema „Arbeitszeit neu gedacht“ statt, bei der der VHW durch Dr. Jan Hildenhagen vertreten war.

Den Auftakt zur wissenschaftlichen Einordnung des Themas machte Johanna Nold, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. In ihrem Vortrag wurde deutlich, dass Beschäftigte im öffentlichen Dienst im Durchschnitt immer noch mehr als drei Stunden pro Woche über die vereinbarte Arbeitszeit hinaus arbeiten, etwa ein Viertel sogar bis zu 25 Prozent. Sie wies darauf hin, dass regelmäßige Überstunden von mehr als fünf Stunden zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, insbesondere zu Müdigkeit und psychischer und physischer Erschöpfung. Als Grund für die Überstunden gaben 38% der Beschäftigten an, dass die Arbeit sonst nicht zu schaffen sei.
Zeitflexibles Arbeiten bedeute keine Deregulierung der Arbeitszeit, so Nold weiter, sondern sei vielmehr als Chance zu verstehen, die Arbeitszeit an betriebliche Erfordernisse und individuelle Bedürfnisse der Beschäftigten anzupassen. Sie betonte, dass die positiven Effekte flexiblerer Arbeitszeiten die negativen Aspekte deutlich überwiegen würden.
In eine ähnliche Richtung ging der Vortrag von Dr. Norbert Huchler, Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) „Beispiele moderner Arbeitszeitregelungen – Chancen und Risiken“, der sich für eine Produktivitätssteigerung und Humanisierung der Arbeit aussprach. So stellte Huchler u.a. die These auf, dass mit einer Arbeitszeitverkürzung ein Produktivitätssprung einhergehe, der die Gesamtleistung erhöhe oder zumindest erhalte. Auch müssten bei Modellen der Arbeitszeitverkürzung zahlreiche positive soziale Aspekte berücksichtigt werden. Huchler gab aber auch zu bedenken, dass es kein einheitliches Modell für alle Berufe geben könne und zumindest für drei Kategorien unterschiedliche Lösungen gefunden werden müssten, da künstlerisch-kreative Arbeit wie in der Wissenschaft anders zu bewerten sei als unmittelbar zeitgebundene Dienstleistungen oder manuelle „Massenproduktion“.
Den Abschluss bildete eine Podiumsdiskussion zum Thema „Arbeitszeit und Tarifpolitik“ mit dbb Tarifchef Volker Geyer, VKA-Hauptgeschäftsführer Niklas Benrath und TdL-Geschäftsführer Markus Geyer. Benrath wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Fachkräftemangel bereits heute bestehe und sich durch Arbeitszeitverkürzungen weiter verschärfen werde. Volker Geyer (dbb) sowie Beiträge aus dem Plenum widersprachen ihm hier jedoch vehement und betonten, dass durch Arbeitszeitverkürzungsmodelle der öffentliche Dienst für Beschäftigte wieder interessanter würde, mehr Menschen, insbesondere mit Betreuungspflichten, wieder in die Arbeitswelt integriert werden könnten und auch Krankheitsausfälle etc. vermutlich zurückgehen würden, da nicht bis oder über die Belastungsgrenze hinaus gearbeitet würde (Stichwort: Krankenpflege etc.). Markus Geyer (TdL) wies darauf hin, dass es keinen Sinn mache, pauschal über Arbeitszeitverkürzungen zu diskutieren, wobei Volker Geyer (dbb) betonte, dass flexiblere Modelle – z.B. in Anlehnung an den Tarifabschluss der GdL – denkbar seien.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass nach der Auseinandersetzung um deutliche Lohnerhöhungen in der letzten Tarifrunde das Thema Arbeitszeitflexibilisierung wohl das beherrschende Thema in den kommenden Tarifrunden der Länder und des öffentlichen Dienstes sein wird.

dbb Fachtung „Arbeitszeit neu gedacht“

29. Sitzung des vhw-Bundesvorstands in Hamburg

12. und 13. April 2024: Als aktuelle berufspolitische Sachthemen der zweitägigen Bundesvorstandssitzung wurden der Umgang mit text- und bildgenerierenden KI-Sprachmodellen in Forschung und Lehre, die Lehrverpflichtung des wissenschaftlichen Personals beim Bund und in den Bundesländern, Entsprechungen zum Entgelttransparenzgesetz in den Bundesländern sowie die Auswirkungen der Tarifeinigung für den öffentlichen Dienst der Länder auf studentische Beschäftigungsverhältnisse behandelt. Hierzu wird der vhw Positionen entwickeln und an die politischen Entscheidungsgremien herantragen.

Zum Abschluss der Sitzung wurde der ehemalige langjährige Bundesvorsitzende Josef Arendes mit dem Ehrenvorsitz des vhw gewürdigt.

Die Mitglieder des Bundesvorstands in Hamburg
Der Ehrenvorsitzende Prof. Josef Arendes (links) mit dem amtierenden Bundesvorsitzenden Prof. Thorsten Köhler